Gestern. Heute. Morgen.
Gedenkstättenfahrten sind ein bedeutender Bestandteil historisch-politischer Bildung. Sie ermöglichen jungen Menschen, sich intensiv mit den Verbrechen des Nationalsozialismus, mit Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung auseinanderzusetzen.
Auch wenn ein einzelner Besuch einer NS-Gedenkstätte nicht automatisch gegen menschenfeindliche Haltungen „immunisiert“, leisten solche Fahrten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines kritischen Geschichtsbewusstseins. Sie können helfen, demokratische Grundhaltungen zu stärken, Empathie zu fördern und das Verständnis für gesellschaftliche Verantwortung zu vertiefen.
Die Zentralstelle zur Förderung von Gedenkstättenfahrten außerschulischer Jugendgruppen in der IBB gGmbH arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ). 2015 hat das BMBFSFJ die Förderung von unilateralen Gedenkstättenfahrten im außerschulischen Bereich aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes neu strukturiert und die Aufgaben der IBB gGmbH übertragen. Seit 2019 werden Gedenkstättenfahrten zusätzlich im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend erinnert“ finanziert.
Die Zentralstelle übernimmt dabei die zentrale Verwaltung der Fördermittel für antragstellende Einrichtungen aus ganz Deutschland. Dazu gehören:
• die inhaltliche und formale Beratung in Bezug auf Gedenkstättenfahrten,
• die Prüfung der Anträge und Verwendungsnachweise,
• die Weiterleitung der Fördermittel.
Gedenkstättenfahrten sind keine reinen Bildungsreisen. Sie erfordern eine reflektierte pädagogische Konzeption, Vorbereitung und Nachbereitung, die aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen mitdenkt und Jugendlichen Raum für Reflexion, Diskussion und Mitgestaltung bietet. Nur so kann Erinnerungskultur nachhaltig wirken.
Aus diesem Grund sehen wir einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit bei der Fort- und Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen der Jugendarbeit. Zu diesem Zweck veranstalten wir Fortbildungen, Studienfahrten und regionale Vernetzungstreffen gemeinsam mit Partnerorganisationen aus der Erinnerungsarbeit und Erwachsenenbildung.
An einer Erinnerungskultur mitzuwirken und teilzunehmen kann Orientierung bieten, Identitätsbildung unterstützen und Jugendliche befähigen, sich aktiv in gesellschaftliche Aushandlungsprozesse einzubringen – gerade in einer Gesellschaft, die von Migration, Diversität und Wandel geprägt ist. Deswegen möchten wir Jugendliche darin unterstützen, ihnen in Form von Gedenkstättenfahrten den Zugang zur Teilnahme an der Erinnerungskultur zu ermöglichen.
Wir wollen insbesondere allen jungen Menschen den Besuch von deutschen und internationalen Gedenkstätten ermöglichen.”