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2. Austauschtreffen 2025 – Bericht

Zweites halbjährliches Austausch- und Vernetzungstreffen der Zentralstelle für die Förderung von Gedenkstättenfahrten im Oktober 2025

Am 1. Oktober 2025 fand das zweite halbjährliche digitale Austauschtreffen der Zentralstelle für die Förderung von Gedenkstättenfahrten statt. Rund 40 Teilnehmende aus unterschiedlichen Organisationen und Bundesländern nahmen teil, um sich über Herausforderungen und Erfahrungen aus der Praxis bei Gedenkstättenfahrten auszutauschen. Außerdem informierte die Zentralstelle über Neuerungen im Antragsverfahren für das Förderjahr 2026. Das Austauschtreffen richtet sich halbjährlich an alle, die Gedenkstättenfahrten durchführen oder planen und diese im Rahmen des Kinder- und Jugendplans (KJP) bereits fördern lassen oder Interesse an einer Förderung haben.

Wichtige Neuerungen im Förderverfahren 2026

Ein Schwerpunkt des Austauschtreffens lag auf den Perspektiven der Finanzierung ab 2026. Hier haben wir die wichtigsten Änderungen im Antragsverfahren zusammengefasst:

  • Aufgrund des erhöhten Antragsaufkommens wird die Antragsfrist für 2026 von zehn auf zwölf Wochen vor Fahrtbeginn erhöht. Bitte reichen Sie Ihre Anträge 2026 mindestens zwölf Wochen vor Beginn der Fahrten per E-Mail an dokumente@kjp-gedenkstaettenfahrten.de ein. Der Antrag muss als bearbeitbares PDF zugeschickt werden, nicht als Scan. Die erste Seite des unterschriebenen Antrages muss ab dem Förderjahr 2026 nicht mehr postalisch zugeschickt werden.
  • Für das Förderjahr 2026 wird es ein neues Antragsformular geben. Dieses Formular wird voraussichtlich erst im Laufe des Oktobers auf unserer Website veröffentlicht. Bitte warten Sie, wenn möglich, mit der Antragstellung für 2026, bis das neue Antragsformular verfügbar ist.

Austausch in Kleingruppen

Im zweiten Teil des Treffens wurden in Kleingruppen vier Leitfragen diskutiert. Die Teilnehmenden trugen ihre Erfahrungen und Anliegen auf einem Padlet zusammen, welches Ihnen hier zur Verfügung steht.

Wie gestaltet sich die Planung für 2026 (und 2027)?

Viele Teilnehmende befinden sich aktuell in der Planung für 2026. Deutlich wurde, dass die langfristige Terminplanung und die frühzeitigen Absprachen mit Gedenkstätten herausfordernd bleiben – insbesondere angesichts begrenzter Kapazitäten an den Gedenkorten und gleichzeitig wachsender Nachfrage. Auch die Unsicherheit bei der Finanzierung erschwert frühzeitige Planungen.

Was waren und sind zurzeit die größten Herausforderungen?

Als größte Herausforderungen bei der Durchführung von Gedenkstättenfahrten nannten die Teilnehmenden vor allem die unsichere Finanzierung, steigende Kosten sowie die Notwendigkeit zusätzlicher Drittmittel. Viele Träger müssen Fahrten unter Vorbehalt planen, da Förderzusagen oft noch ausstehen. Zudem thematisierten sie den hohen Zeitdruck bei Gedenkstättenbesuchen – mehrere Programmpunkte müssen oft an einem Tag stattfinden. Auch sinkende Anmeldezahlen und Verbindlichkeit durch die Teilnehmenden stellen vereinzelt ein Problem dar.

Zu welchen Themen und in welchen Formaten wünschen Sie sich Fortbildungsmöglichkeiten?

Bei den Fortbildungswünschen äußerten die Teilnehmenden einen besonderen Bedarf an praxisnahen Angeboten – vor allem zu Methoden der Vor- und Nachbereitung, zur Gestaltung inklusiver Gedenkstättenfahrten und zum Umgang mit bildungsbenachteiligten Zielgruppen. Auch besteht ein Bedarf an der Behandlung von Themen wie Rechtsextremismus und Antisemitismus, etwa in sozialen Medien, sowie neue Anforderungen an die Gedenkstättenpädagogik in der Migrationsgesellschaft. Teilnehmende wünschen sich zudem Formate, die den Austausch über erfolgreiche Fahrten ermöglichen, regionale Netzwerke zu stärken und Materialien für die Praxis, wie z.B. ein Methodenheft für Einstiegsseminare.

Gab es bei Ihren Fahrten bereits Erfahrungen mit rechtsextremen oder antisemitischen Äußerungen und was wünschen Sie sich bezüglich dessen von uns?

Von direkte Vorfällen rechtsextremer oder antisemitischer Äußerungen berichteten die Teilnehmenden nur vereinzelt, jedoch besteht ein zunehmender Bedarf, auf solche Situationen vorbereitet zu sein. Als besonders herausfordernd wurden aktuelle politische Debatten im Kontext von Begegnungen mit israelischen Gästen – etwa in Oświęcim – beschrieben. Teilnehmende gaben den Wunsch nach klaren Anlaufstellen, Leitlinien und Fortbildungen zum Umgang mit rechtsextremen oder antisemitischen Äußerungen, auch im präventiven Bereich, z. B. über Schutzkonzepte an Schulen, an. Die Bedeutung einer intensiven Vor- und Nachbereitung mit den Jugendlichen wurde mehrfach betont.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den gemeinsamen Austausch und freuen uns auf das nächste Treffen!

Das nächste Austauschtreffen findet voraussichtlich im Frühjahr 2026 statt.


Das Padlet mit allen gesammelten Antworten finden Sie hier.

Die PowerPoint mit Informationen zum Antragsverfahren finden Sie hier.


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